Tandem-Leichtflugzeug Vorschlag Schehak.
In dem Bestreben, ein billiges narrensicheres Leichtflugzeug zu schaffen, führte D. Schehak, Hamburg, Modellversuche mit einem Tandem durch. Auf weitgehende aerodynamische Verfeinerung wurde dabei von vornherein zugunsten des einfachen Aufbaues und eines geringen Preises verzichtet. DerTamdembauart v/urde der Vorzug gegeben, da sie bezüglich der Gesamtabmessungen und der Steuermöglichkeit Vorteile bietet.
Nach Flugversuchen mit einem Modell von 1,5 m Spannweite ergaben sich folgende Punkte für die Konstruktion: 1. Die Flächen v/erden zweckmäßig nicht in die gleich Ebene gelegt, am besten liegt die hintere höher als die vordere. Der Unterschied in der Höhenlage gestattet eine Verringerung des horizontalen Abstandes. 2. Die Lag des Druckmittels ergibt sich in der gleichen Weise wie bei Entenflugzeu-gen, es liegt je nach der Schränkung mehr oder weniger vor der Mitte zwischen den Auftriebsmitteln der beiden Flächen. 3. Für die Längsstabilität genügt eine Schränkung der Flächen um 1°. Schränkungs-winkel von mehr als 3° bewirken Wellenflug (Ueber-dämpfung). 4. Die seitliche Kielung durch den Rumpf genügt, eine
besondere Kielflosse hinter der zweiten Fläche ist nicht erforderlich. 5. Die Tandembauweise ist gegen Lastigkeitänderungen wenig empfindlich. Auch bei starker Schwanzlastigkeit ergibt sich nur ein langgezogener Wellenflug ohne seitliches Abrutschen. 6. Die Dämpfung von Schwingungen um die Querachse (Längsstabilität) ist
sehr groß. Das Modell erreicht nach kurzer Flugstrecke die Normalfluglage, ohne Rücksicht, in welcher Stellung es gestartet wurde. Ein Abrutschen über den Flügel konnte auch beim Start mit Schräglage nicht festgestellt werden.
Gegenüber diesen Vorteilen der Tandembauweise sind zwei Nachteile vorhanden: 1. Höherer Leistungsbedarf als bei einfachem Flügel. 2. Höhere Beanspruchung des Rumpfes durch Biegungs- und Drehkräfte.
Die Ausführung eines auf den Modellversuchen aufgebauten Einsitzers mit 20 PS ist durch den Tod Schehaks unterblieben.