Einrädrige Startwagen für Segelflugzeuge.
Bei allen Gleitflügen steht der Arbeitsaufwand für den Rücktransport der Flugzeuge zur Startstelle in einem ungünstigen Verhältnis zu der kurzen Flugdauer. Aus diesen
Erwägungen heraus konstruierte der Flugleiter der Segelflugschule Grünau, Schwede, einen einrädrigen Startwagen für die Schulmaschinen sowohl wie für Rumpfflugzeuge,
der gestattet, 3—6 Flugzeuge hintereinanderge-koppelt von einem Pferde den Hang hinaufziehen zu lassen. Geschult wird meist bei 20 Kursisten mit 4 Maschinen, die ein
Pferd mit je drei Begleitmannschaften für ein Flugzeug zurücktransportiert. Bis zur A-Prüfung kann auf das Pferd verzichtet werden, da die kurze Strecke infolge der geringen
Reibung des auf Kugellagern laufenden einrädrigen Startwagens die Mannschaft das Flugzeug selbst zurückbringen kann, ohne wesentliche Anstrengung.
Jedenfalls wurden von den Grünauer Flugschülern im letzten Jahr seit Einführung dieses Wagens und des dadurch möglichen Transportes mehrerer Maschinen durch ein Pferd
wesentlich mehr Flüge ausgeführt als vorher. Zur Zeit kommt ein Flugschüler in Grünau während des vier Wochen dauernden Anfängerk'.irses meist zu 30 Flügen über 10 Sek.
Dauer und zur B-Prüfung. Im letzten Anfängerkursus kam auch ein Nichtmotorflieger bis zur „CT.
Oer einrädrige Startwagen besitzt ein auf Kugellager laufendes kräftiges Motc rrad und ein ganz einfaches Stahlrohrgestell, welches an der offenen Schulmaschine mit einem
Bolzen befestigt wird. Die die Radachse haltenden senkrechten S'-!.ben werden durch zwei Laschen hindurchgeschoben, welche man im LeergewLlitsmittelpunkt der Maschine
über der Kufe befestigt.
B!Ji Rumpfmaschinen werden die senkrechten Streben des Fahrgestells oben geknickt und mit zwei Bolzen am Strebenbeschlag des Rumpfes befestigt. Die sei ragen Arme
des Fahrgestells laufen rechts und links beim Gummipuffer vorbei und werden durch einen hindurchgesteckten Bolzen mit diesem oder einer anzubringenden Lasche auf der
Kufenoberseite verbunden.
Auf diese Weise ist der Startwagen mit der Maschine mit wenigen Handgriffen so fest verbunden, daß man am Starthaken mit Stricken noch, wie erwähnt, mehrere
Maschinen anhängen kann. Infolge der leichten Drehung auf dem einen Rade beim Transport besteht keine Gefahr, daß man bei Zugrichtungsänderungen die Kufe oder den
Schwanz der vorderen Maschine abdreht, wenngleich man natürlich immer aufpaßt, daß alle folgenden Maschinen genau Vordermann fahren („fahren" stimmt diesmal).
Beim gleichen Transport mit nur zwei Maschinen auf den üblichen zweirädrigen Startwagen mußte der Verbindungsstrick immer am Wagen befestigt sein, um einem
Abscheren der Kufe bei Richtungsänderungen vorzubeugen.
Vereine können ganz gut ein Rad von dem Flugzeugtransportwagen gleichzeitig für den Gebrauch am Startwagen einrichten. Es ist dann nur die Mitnahme des wenige
Kilogramm wiegenden Startwagen-Stahlrohrgestells nötig, um bei einem Ausfluge ganz komplett zu sein.
Startwagen für Segelflugzeuge