Transportwagen
Transportwageti für Segelflugzeuge.
Neben dem Segelflugzeug hat sich in den langen Jahren selbsttätig als unerläßliches Hilfsmittel der Transportwagen entwickelt. Bereits *in den ersten Wettbewerben
erkannten die Wettbewerber sehr bald die Notwendigkeit, das Segelflugzeug so schnell wie möglich an die Startstelle zu bringen. Arthur Martens, auf diesem Gebiet
besonders eifrig, war der erste, welcher mit einem besonders gut durchgearbeiteten Transportwagen in der Rhön erschien. Ihm folgten die Darmstädter, Max Kegel u.
a. m. Die allerersten Transportwagen, die als Startwagen zum Transport nach der Startstelle dienten (auch heute noch in Gebrauch), bestanden meistenteils aus einer
Achse mit 2 Rädern und einer kleinen Plattform, auf der das Segelflugzeug balanciert und von der Begleitmannschaft gehalten wurde. Für den Ferntransport mußte ein
besonderer Wagen geschaffen werden, der von Kraftwagen gezogen und möglichst schnell wieder an die Startstell zurückkam. Ein gutes Fahrwerk mit guter Abfederung, Leichtigkeit, Schutz der Flugzeugteile vor Straßen schmutz, Transportmöglichkeit über schwierigstes Gelände und daneben größte Festigkeit waren Hauptbedingung. Die Anhängevorrichtung muß derart ausgebildet sein, daß die senkrechten Stöße vom Zugwagen her nicht auf den Transportwagen übertragen werden; denn es hat sich herausgestellt, daß sonst auch die festeste Verschraubung der Kupplung mit dem Transportwagen in kurzer Zeit gelockert wird. Andererseits wird aber, solange sie noch fest ist, das Flugzeug unnötig durchgerüttelt.
Die Form des Wagens richtete sich vorwiegend nach der Form des Flugzeugs. Man sah im Querschnitte viereckige, dreieckige und dreieckige, oben abgestumpfte
trapezförmige Transport teile (Abb. 1).
Die viereckige Form, mit viel Rauminhalt, ist jedoch für die Landstraße, da die Ecken an die Aeste der Straßenbäume leicht anstoßen, nicht geeignet.
Das dreieckige Gerüst mit aufgeschnallten Flügeln ist einfach und billiger in der Herstellung. Jedoch sind die Flügel leicht Beschädigungen von Straßenbäumen und
anderen, sowie dem Wetter ausgesetzt.
Die ungünstigste Form ist die Trapezform (oben abgestumpftes Dreieck) außen mit Sperrholz oder Leinwand verkleidet, mit inneren Gerüsthaltern. Einen einfachen
Transportwagen für Leichtwindsegler LWS B II haben die Meininger gebaut (Abb. 2 u. 3).
Der Wagen besteht aus einem torsionsfesten Dreiecks verband in Fachwerkkonstruktion. Die drei Wände werden bis auf die beiden durchgehenden Längsträger aus
Dachlatten, 50X25 mm, gebildet. Längsträger 80X100 mm. Die Eckverbindung geschieht durch Sperrhol zecken (6 mm). Anhängevorrichtung aus Winkeleisen mit Zug-
und Druckfeder.
Die Achse ist als geteilte Schwingachse aus Holz ausgeführt und trägt an geeigneten Beschlägen die Vorderräder eines alten Kraftwagens (DIXI). Die Federung der
Achse erfolgt mittels Schraubenfedern oder Gummiringen. Stoßdämpfer können aus altem Startseilgummi gut angebracht werden. Die Unterbringung des Flugzeuges ist
aus der Zeichnung zu ersehen. Tragflächen hängen in Gurten.
Der Wagen läuft ruhig, federt weich und liegt fest auf der Straße. Eine übergeworfene Plane schützt vor Regen. Der Boden kann noch mit Fußbodenbrettern geschlossen
werden.
Einen besonders hochwertigen Transportwagen hat sich Wolf Hirth von Fieseier bauen lassen.
Die Seitenteile waren aufklappbar, und das schwere Flugzeugmittelstück konnte auf einem Schlitten, der auf Rollen lief, eingeschoben werden; dazu Schwingachse. Da
aber der Preis heute immer eine ausschlaggebende Rolle spielt, werden sich nur wenige einen solchen, fast „luxuriös" zu nennenden Transportwagen leisten können.
In derselben Werkstatt hat man nun auf Grund von fast zweijährigen Erfahrungen einen Transportwagen gebaut, der den oben aufgestellten Forderungen vollauf
genügt. Der vom Fieseler-Flugzeugbau, Kassel, herausgebrachte Wagen hat kurz folgende Merkmale (Abb. 4):
Der Tragrahmen besteht aus 2 etwa 70 cm hohen Gitterträgern, welche auf der Außenseite mit 3 mm Sperrholz beplankt sind, und die bei geringem Gewicht die
erforderliche Steifigkeit besitzen. Der auf Nut und Feder gearbeitete Boden verleiht auch horizontal dem Wagen große Steifigkeit. Der obere, ebenfalls sehr stabile
Aufbau, ist mit starkem, wasserdichtem Segeltuch mittels fester Nagelung derart bespannt, daß ein Eindringen von Straßenstaub völlig vermieden ist. Von hinten kann
man das Wageninnere durch Türen, welche durch kräftige Riegel verschließbar sind, betreten, die Kopfwand ist gleichfalls mit einer kleinen Tür und außerdem mit
einem kleinen Cellonfenster versehen.
An den beiden Längsseiten befinden sich gepolsterte, auswechselbare Flügelscheren, in welche die Flügel gebettet werden; falls Flugzeuge mit großer Spannweite
verladen werden, stecken die heraus rag enden Flügelspitzen in stülpen artigen Segeltuchhüllen. Der Raum in der Mitte nimmt den Rumpf und die Streben auf, während
sich das Leitwerk bequem auf den übrigen Platz verteilt. Das Qanze ruht nun in der Mitte auf einem starken, einachsigen Original-Autofahrgestell. Die starke Achse trägt
bal Ion bereifte Räder (4,5X18); die Abfederung (Eliptik) genügt allen Ansprüchen.
Die Verbindung mit dem Zugwagen wird durch eine SpezialkuppIung hergestellt, bei der eine Blattfeder die vom Zugwagen kommenden senkrechten Stöße abdämpft
und vernichtet. Alle Holzteile des Wagens besitzen natürlich einen wasserfesten Anstrich.
Der Preis des kompletten Wagens beträgt etwa RM 840.—,dies erscheint auf den ersten Blick relativ hoch; setzt man jedoch hiervon den Preis für das eigentliche
Fahrgestell ab, so kommt man auf eine verhältnismäßig geringe Preissumme, die aber dadurch erklärt wird, daß der Wagen bereits in Serien gebaut wird. Der Wagen ist
durch Auswechslung der Flügelscheren für fast alle Flugzeugtypen verwendbar. Es ist klar, daß er im allgemeinen auch zum Transport für andere, sperrige Güter
geeignet ist. — Außerdem hat man ihn bereits in der Rhön als Schlafwagen für 4—6 Personen benutzt. Der Fieseler-Flugzeugbau Kassel gibt auch denjenigen Stellen,
die beispielsweise gebrauchte Autoräder, Federn und Achsen besitzen, entweder die Wagen ohne Fahrwerk zum Preise von rund RM 600.— ab, oder denjenigen, die
selbst den ganzen Wagen bauen wollen, einen Zeichnungssatz für RM 30.—.
Die Abmessungen des Wagens sind folgende: Länge: 7,25 m, Höhe: 1587 m, Breite 1,49 m, Gewicht: 390 kg.
2. Abschluß gegen Regen und Staub;
3. Schutz des zerlegten Flugzeugs gegen innere Reibungen und Stöße von außen;
4. Unterbringung von Werkzeug und Ersatzmaterial sowie
5. Abschließ barkeit.
Dies wurde erreicht durch:
1. tiefliegenden Schwerpunkt (das schwere Mittelstück liegt zuunterst), gute Gewichtsverteilung, solide, gefederte Anhängevorrichtung, Schwingachsen und große, gut
gefederte Autoräder;
2. regendichtes Verdeck, das unten über eine vorstehende Abschlußleiste gespannt wurde;
3. gut durchdachte Befestigung der einzelnen Flugzeugteile sowie besondere Einschiebevorrichtungen des Mittelstücks und Rumpfes. Mindestens 10—15 cm Abstand
aller empfindlichen Teile von der äußeren Umhüllung, so daß das Flugzeug selbst bei Unfällen (Bruch der Anhängevorrichtung, in den Graben fahren und ähnliches)
weitestgehend geschützt ist;
4. Ausnützung der leeren Räume für Werkzeugkisten, Schraubstock, Schleifscheibe und Ersatzmaterial;
5. besondere, schnell zu Öffnende Abschließvorrichtung.
Das Chassis besteht aus zwei Hauptträgern (Kastenholmen) mit mehreren Quertraversen. Es nimmt alle Beanspruchungen des Straßentransports auf und ist allseitig mit
Sperrholz beplankt.
Die Aufbauten sind mit ihm fest verleimt und verschraubt. Die Plane ist am First verschraubt. Die Schlitze hinten und vorne doppelt überlappt, um völlige
Staubdichtigkeit zu erzwingen.
Sehr weitgehend war die Ausrüstung mit Werkzeug, insbesondere zur Amerikaexpedition.
Außer dem Schraubstock und der Schleifscheibe wurden 50 Schraubzwingen mitgeführt, Bohrmaschine, Hobel, Feilen und anderes zur Holz- und Metallbearbeitung, wie
komplettes Gewindeschneidzeug, Blechscheren, Kugelhammer, Zwickzangen, Schraubenschlüssel und anderes mehr.
Es fehlte eigentlich nur die Schweiß an läge.
Der Werkzeugkasten beim Schraubstock ist transportabel und enthält das gesamte Montagewerkzeug, Bolzen, Ersatzbolzen, Sicherungsnadeln, Unterlag Scheiben,
Splinte.
Ferner wird mitgeführt: eine Ersatzkufe, Ersatz leisten, Sperrholz, Gummiklötze, Kaltleim, Cellon, Bespannstoff, Glanzlack, Pinsel, Nadel und Faden.
Besondere Plätze sind ferner vorgesehen für das Startseil, den Stahl roh rstartwagen, dessen Räder, Flügelstützen (um die freitragenden Enden in der Halle zu
entlasten), Instrumente, Fallschirm, Gepäck.
Selbstverständlich ist auch Beleuchtung vorhanden, und zwar 2 Lampen, davon eine schwenkbare über dem Arbeitsplatz.
Siei werden mit eingebauter Lichtleitung, die auch das Rücklicht verbindet, an die Batterie des Kraftwagens angeschlossen.
Der entleerte Anhänger kann durch Aufhängen zweier Hängematten auch als Schlafwagen benützt werden.
Natürlich hat der vollbeladene Wagen ein recht hübsches Gewicht. Für reine Transportfahrten wie Zurückholen von Streckenflügen wird jedoch das schwere Werkzeug
und Ersatzmaterial, Gummiseil, Startwagen usw. entfernt, so daß der Wagen erheblich leichter ist.
SegelfIugzeug -Transportwagen
der Arbeitsgemeinschaft für motorlosen Flug Gera-Hermsdorf-Stadtroda DMSV. Entwurf: Willi Naumann-Gera. Der im folgenden beschriebene Transportwagen wurde
Ende 1931 von der Arbeitsgemeinschaft für motorlosen Flug Gera-Hermsdorf-Stadtroda DMSV im Selbstbau hergestellt. Er sollte einerseits leicht an Personenkraftwagen mitführbar, andererseits aber stabil und für größere Geschwindigkeiten geeignet sein. Besonderer Wert wurde gelegt auf möglichst geringe Höhenlage der Plattform und breite Spurweite, damit der Wagen gut auf der Straße liegt, ferner auf die Möglichkeit des späteren leichten Einbaues von Werkzeugkästen, Einzelteilen usw. und evtl. hilfsweise Benutzung als Schlafwagen. Die Daten sind folgende: Länge über alles 8,15 m; Breite über alles 1,90 m; verfügbare Wagenlange, von Außenkante zu Außenkante Bordwand, 7 m; verfügbare Wagenbreite,
von Außenkante zu Außenkante Bordwand, 1,46 m; Spurweite 1,70 m; Höhe bis Oberkante Plattform 0,75 m; Höhe bis Oberkante Bordwand 0,95 m; Höhe über alles 2,50 m.
Als Achse wurde eine alte Kraftwagen-Hinterachse verwendet, einschließlich der Federung. Um die Spurweite auf 1,70 m zu bringen, ist das Differenzial ausgeschnitten
und die verbleibenden Teile zum Einschieben in ein 100 mm i. L. weites Rohr (1) vorgerichtet, eingeschoben und mit Stahl schrauben befestigt worden. Um evtl. Gefahren in bezug auf Bruch der Achse vorzubeugen, wurde eine Versteifung vorgesehen (2).
Der Trag rahmen (Chassis) ist aus Winkeleisen 50X50X5 mm und 40X40X5 mm gefertigt und an den Ecken mit Eckblechen versehen. Das Mittelteil wurde auf die Länge von 2,50 m mit Winkeleisen verstärkt. Zur Erreichung einer genügenden Verdrehungssteifigkeit wurde an den Längsseiten nach unten ein sich nach außen zuspitzender Gitterträger aus Winkeleisen 40X40X5 mm und 35X35X4 mm (3) und nach oben ein Zugstab aus Winkeleisen 20X20X3 mm angebracht (4). Die beiden tiefsten Punkte dieses Gitterträgers rechts und links der Achse sind parallel zu dieser mit W Gasrohr (5) verbunden und nach den Außenpunkten diagonal durch 3 mm starken Stahldraht mit Spannschlössern verspannt. Das auf dem Winkeleisenrahmen zur Befestigung des oberen Zugstabes in der Mitte, also genau über der Achse liegende Flacheisen 80X10 mm (6) ist außen hochgebogen. Die Achsfederhaltungen sind am Winkeleisenrahmen angeschweißt.
Auf dem Tragrahmen sind 1,42 m breite kieferne Lagerhölzer 50X60 mm stark (7) mit Schloßschrauben aufgebracht, die die Plattform aus 22 mm starken gespundeten kiefernen Fußbodenbrettern aufnehmen. Aus gleichem Material sind die Seitenwände gefertigt, die zur Verkleidung der Konstruktion nach oben 20 cm und nach unten 20 bzw. 40 cm überstehen. Dadurch erhält der Wagen zugleich ein schnittiges Aeußeres.
Zum Schutze der Seitenwände sind Kotflügel angebracht.
Je nach der beabsichtigten Verwendung zum Transport der entsprechenden Typen ist der innere Aufbau verschieden. An den Längsseiten sind in aufklappbaren, etwas
schräg nach innen stehenden Scheren die Tragdecks verstaut. Die Scheren sind aus 40 mm starkem Kiefernholz mit teilweiser Sperrholzverkleidung und mit innerem
Filzbelag hergestellt. Die Zeichnung deutet die Ausrüstung für den Transport eines verkleideten R-R-G-ZÖglings „Zingo" an. Die meisten Befestigungen sind als
Schrauben mit Flügelmuttern ausgebildet, um eine schnelle Lösung und Wiederbefestigung zu gewährleisten. So ist es möglich, den gesamten Aufbau schnell gegen
einen für eine andere Type auszuwechseln. Bei entsprechendem Aufbau ist der gleichzeitige Transport zweier Maschinen möglich
. Der Rumpf, Leitwerk usw. wird
zwischen den Tragflächen verstaut bzw. aufgehängt.
Die Befestigung am Zugwagen mit Hilfe einer aus U-Eiseii gefertigten Gabel (8) ist zur Vermeidung von Stößen, die durch den Vorderwagen in- horizontaler Richtung, z.
B. bei starken Bremsungen usw., auftreten, besonders ausgebildet (9). Gleichzeitig wird durch die Ausbildung der Gabelspitze eine Verdrehungsbeanspruchung: vermieden. Am Zugwagen liegt die Oese der Gabel nach oben und unten gefedert zur Auffangung von Stößen in senkrechter Richtung (10). Die Gabel ist entsprechend der Befestigungshöhe gebogen
(11).
Wie auf verschiedenen größeren Transporten beobachtet wurde, liegt der Wagen sehr gut auf der Straße und ist außerordentlich leicht beweglich. Zum Teil wurde mit
70 km/h-Geschwindigkeit gefahren. Er folgt gut in der Spur des Vorderwagens. Für den Stand des Wagens ohne Befestigung an einem Zugwagen sind an der Vorder-
und Rückseite herunterklappbare Gabelstützen vorgesehen.
Das Gewicht des Wagens beträgt bei voller Beladung etwa 650—700 kg.
Für die vollständige Herstellung ist Bespannung mit Zeltstoff vorgesehen, um die zu transportierenden Maschinen vor Staub und Nässe zu schützen.
Der Wagen ist von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft bis auf einzelne Spezialarbeiten (z. B. Achse usw.) selbst erstellt worden und hat ohne die verhältnismäßig
billigen Aufbauten und ohne die (zur Zeit noch nicht aufgebrachte) Zeltstoffbespannung 173,50 RM Kosten verursacht. Das verwandte Chassis, aus dem die Achse und
Räder einschl. Federung stammen, sowie die Kotflügel, wurden als Altmaterial erworben.
Die Fliegervereinigung Schwab ach-Roth hat mit dreijähriger Erfahrung einen Transportwagen entwickelt, welcher für alle zweiteiligen Segelflugzeuge und
Schulflugzeuge geeignet ist.
Die Tragfläche wird lediglich in die beiden vorhandenen Mulden gestellt und die obere Querleiste so weit nach unten verschoben, bis sie auf der Kante der Tragfläche
aufsitzt, wobei sie gleichzeitig das Querruder mit festhält. Der Rumpf wird auf der vorhandenen Schiene in die Mitte des Wagens geschoben und mit drei Riemen
befestigt. Die Höhen- sowie Seitenruder werden an den beiden rückwärtigen Schienen hineingestellt und entweder bei Gitterrümpfen an den vorhandenen stehenden
Leisten angeschraubt oder bei Bootrümpfen mit an denselben.angeschnallt. Die Mitte des Wagens ist als Kasten ausgebildet, welcher das Startseil sowie Werkzeug usw.
aufnehmen kann. Der Wagen selbst besteht aus zölligen Fichtenbrettern und die An häng Vorrichtung aus 2 mm starkem Eisenblech.
Der Anhänger liegt sehr gut und ruhig auf der Straße, kann an jeden Personenkraftwagen angehängt werden und wurde schon stundenlang (ein Wagen läuft bereits
über 3000 km) bis zu 90 km gefahren, ohne daß die geringste Beschädigung an Flugzeugen festge-j stellt werden konnte.
Segelflugzeug-Transportwagen.
Die Firma Bley-Flugzeugbau in Naumburg hat zwei Transportwagen entwickelt, die bereits in größeren Stückzahlen abgesetzt wurden und sich auch bei schwierige
Transporten bewährt haben.
Der Typ BH 107 ist ein offener Wagen mit drehsteifem Boden und glatter Plattform. Die Starrachse ist
mit langer, v/eicher Federung versehen und ergibt dadurch gute Fahreigenschaften auch bei hohen Geschwindigkeiten. Die Ladefläche mißt 5,0'1,2 m und ist mit
filzbeschlagenen Aufbauten ausgerüstet, die sowohl für den Rhönbussard als auch für das Muster Grünau Baby I eingerichtet sind. Die geschlossene Bauart BH 108 besitzt einen Laderaum 9.0* 1.5* 2,0 m und kann für die Typen Rhön-bussard, Condor, Rhönadler und
Grünau Baby II verwendet werden. Die Außenseiten sind mit cellonierter Leinwand bespannt, um an Gewicht zu sparen. Tragkraft für beide Ausführungen: 500 kg.
Beförderungswagen für Segelflugzeuge.
Bei den zunehmenden Anforderungen der Beförderung von Segelflugzeugen auf längere Strecken bei schlechten Straßenverhältnissen, war es notwendig, die bisherigen
Transportwagen in ihrer Konstruktion weiter zu verbessern.
Bereits 1921 erschien zum ersten Male Martens mit einem Transportwagen. Damals wurde diese Einrichtung als übertrieben belächelt. Heute ist die
Tran Sportwagen frage eine kleine Wissenschaft für sich, so daß sich sogar Spezialfirmen entwickelten, welche, entsprechend den sich steigernden Anforderungen, wie
die Firma Gebr. Eberle, Schorndorf, neue Konstruktionen herausbrachten. Eberle brachte 1936 zum ersten Male ein Baumuster mit aufklappbaren Seitenwänden AZ 1,
2, 3. Ein ähnlicher Wagen aus Stahlrohrkonstruktion wurde dann 1 Jahr später von der Korps-
führung herausgebracht. Der Rumpf wurde dort umgekehrt verladen. — Den Vorteil der seitlichen Verlademöglichkeit von Flügel und Leitwerk ausnützend, entschloß
sich die FAQ Eßlingen unter tatkräftiger Leitung von Prof. Dipl.-Ing. FL Prinz, die Überdachung während der Verladung ganz abzunehmen und schuf den ersten
Haubenwagen. Die Haube wurde als Schalenkonstruktion in 2 Teilen nach vorn und hinten abgenommen und erlaubte somit eine allseitige bequeme Zugänglichkeit für
die Verladung. Umklappbare Lager-Scheren für Rumpf und Leitwerk brachten weitere Bequemlichkeiten, welche von E. in Lizenzbau übernommen wurden und zu einer
vielseitigen Entwicklungsarbeit über die Baumuster EFAG 2, EFAG 3 Baur. 0 und Baur. 1 zu dem heutigen vollwertigen Beförderungsgerät EFAG III Baur. 2 (Abb. 1)
führten.
In einem festen, vorderen und hinteren un verstell baren Lagerbock ruhen Flügel und Rumpf sicher gegen jeden auftretenden Stoß. In ein und demselben Lagerbock ist
also die Rumpf- und Flügellagerung (Abb. 2) enthalten. Die Lagerböcke sind auswechselbar gegen solche für andere Flugzeugmuster, wie: Kranich, GÖ 4, Minimoa,
Weihe, Meise, Mü 17, Mü 13, Bussard, Baby II. Auch Reiher und Rheinland sind im Wagen unterzubringen. — Bei der Verladung wird der Rumpf jeweils von vorne aus
auf dem begehbaren Boden des Unterbaues hereingetragen und abgesetzt. Sowohl die Rumpf- als auch die Flügellagerungen umgreifen die Flugzeugteile bis zur
dicksten Stelle, womit sich eine gewisse, günstige Höhe des Lagerbocks ergibt (Abb. 3) und dementsprechend eine sichere Lagerung. Das Höhenleitwerk kommt unter
den Rumpf Abb. 4 in gut gepolsterten Auflagen zu liegen. Das Seitenruder bleibt immer am Rumpf befestigt. Sämtliche Flugzeugteile werden mittels kräftigen Gurten
und besonderen, dafür entwickelten, werkseigenen Gurten-Spann-Klemmen
Segelflugzeug-Transportwagen. Oben links Abb. 1: Haubenwagen geschlossen; oben rechts Abb. 2: Rumpf- und Flügellagerung auf einer freitragenden Rumpfschale;
Mitte links Abb."3: Lagerung für Rumpf und Flügel aus einem Stück dient gleichzeitig zur Strebenlagerung; Mitte rechts Abb. 4: Höhenleitwerkslagerung unter dem
Rumpf; unten links Abb. 5: Kranichlagerung; unten rechts Abb. 6: Flügel- und Rutnpflagerung bei GÖvier. Werkbilder
sicher und spielfrei befestigt (Abb. 5). Die Überdachung besteht aus den abnehmbaren, stromlinienförmigen Sperrholz-Schalen.
Auf allseitige Zugänglichkeit bei neuzeitlichen Segelflugzeug-BefÖrderungswagen während des Ver- und Entladens mit Rücksicht auf Sicherheit und anderes, wird man
heute nicht mehr verzichten (Abb. 6). Gute Fahreigenschaften der Stromlinien-Anhänger im Gelände, auf der Landstraße und in winkeligen Straßen ist
s el bstverstän d I i ch.
Ein besonders leichter und einfach zu handhabender Wagen, geeignet für die Übungsflugzeuge Baby II, Storch, Bussard und ebenso in größerer Bauart für Kranich und
GÖ 4 usw. wird demnächst herausgebracht.
FLUGSPORT" Nr. 26