Type |
Single seat glider |
Dimensions |
Length 5,26 m, height 1,25 m, span 15 m, wing area 15 m2, aspect ratio 15,0, stabilizer 1,8 m2, fin 0,66 m2, root chord 1,00 m |
Weights |
Empty 75 kg, max. weight 145 kg, wing load 9,5 kg/m2, weight of wings 32,5 kg, fuselage 25,5 kg, stabilizer 4,5 kg, |
Performance |
Max. glide ratio 28,8, min. sink 0,65 m/sec. |
Type |
Werk.Nr |
Registration |
History |
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Built in 1923 by Hannoversche Waggonfabrik, A.-G., Hannover. Wing profile Gö 396. Took part in the Rhön 1924, crashed on the 16th of August 1924, the towline did not unlatch. The wing broke |
Ort und Zeit der Handlung:
Rhön, Wasserkuppe, 16. August 1924
Am Start stand der gute alte "Pelikan" mit mir als Führer bei SO-Wind von etwa acht bis zehn Sekundenmetern. Für den "Pelikan" bestanden, nachdem er im Vorwettbewerb begünstigt durch die dauernde Schwachwind-Wetterlage den übrigen Konkurrenten den Bart restlos abgenommen hatte, auch für den Hauptkampf nach allgemeiner Ansicht recht ordentliche Aussichten. Aber es kam anders, und zwar sehr schnell:
Gleich der erste Start im Hauptwettbewerb, von dem ich jetzt kurz berichten will, wurde für alle Zeiten sein letzter. Vielleicht fehlerhafterweise war ich zum Start ziemlich dich an die Baude zurückgekrochen, so daß vor dem "Pelikan" noch eine ganze Strecke ebenes, d. h. horizontales, Gelände war; und das wurde sein Tod, wie sich bald zeigen sollte.
Zum Start wurde das dicke Oberleitungsgummi eingehängt, denn das eigene hannoversche Seil war eigentlich nur eine Art Wäscheleine. So bekam der Vogel mit Sicherheit den nötigen Schuß, damit ich sofort nach dem Herausschießen einkurven konnte.
Also: "Ausziehen, Laufen - los!" Alles klappte vorzüglich und der Vogel schoß gen Himmel. Grade wollte ich einkurven, da setzte eine äußerst heftige Fallböe hart ein und kippte den "Pelikan" energisch auf die Nase. Am abfallenden Hang hätte er sich austoben können, aber so blieb nur die Wahl, entweder ungespitzt in den Boden zu brausen oder einen klassischen A-Fall (Abfangen aus dem Gleitflug) durchzuprobieren. Für das letzte war ich in der Hoffnung, daß der Vogel die Gewaltkur durchhalten Würde. Ein donnerähnlicher Knall belehrte mich aber in der nächsten Sekunde eines Besseren.
Etwa zwei Drittel des rechten Flügels hatten sich ruckartig empfohlen und im Vorbeirutschen auch noch das Seitenruder mitgehen lassen. Kurze Überlegung, während die Kiste horizontal weiterschoß, als wenn nichts passiert wäre: möglichst heran an den abfallenden Hang, um die Höhe des unvermeidlichen Sturzes so gering wir möglich zu halten und den Vogel, solange es gehen wollte, mit vollem Ausschlag des noch vorhandenen linken Querruders versuchen waagerecht zu halten. Beides glückte auch noch eine ganze Weile. Schließlich kippte aber der lahme Vogel über den rechten Flügelstumpf und brauste die letzten Meter, wie ungefähr nach einem Turn, mit der Rumpfnase, die ja meine Beine enthielt, bodenwärts. Inzwischen hatte ich mich, so gut es in der Enge des Rumpfes ging, als Igel zusammengerollt und die Brille hochgerissen, war aber noch angeschnallt. Beim ersten Aufprall, der fast senkrecht erfolgte, bohrte sich die Nase etwa zehn Zentimeter tief in den Boden, und der Rest des Vogels zerlegte sich fachlich in Einzelteile, die eine wundervolle Vorlage für ein Zusammensetz-Geduldspiel abgegeben hätten.
Vor mir sah ich den vorderen Rollball talwärts brausen und hinter mir war eigentlich nur noch der Hauptspant des Rumpfes. Dies Getrümmer machte mit mir dann noch einen regelrechten Looping, dessen Landungsstoß ich in Ermangelung des Rumpfvorderteiles mit meinen eigenen Beinen auf-fing, während ich die Notleine zog, das heißt, mich losschnallte. Darauf trennten Rumpfrest und ich uns kurz und schmerzlos.
So war der gute alte "Pelikan" und damit die Aussichten Hannovers für die Röhn 1924 hin, und ich zog ziemlich laut und deutlich schimpfend mit leicht angestauchtem linken Haxen, aber sonst gut erhalten, in die Baude.
Der Entwurf dieses neuesten Hannover-Seglers stammtvon den Studierenden Günther, Mertens und Meyer, auf Veranlassung von Prof. Dr.-Ing. A. Pröll vom Flugtechnischen Forschungsinstitut der Technischen Hochschule Hannover. Der Bau wurde von der Hannoverschen Waggon- fabrik ausgeführt. Das Flugzeug stellt eine hervorragende Weiterentwicklung der Segler Vampyr und Greif dar, besitzt aber im Gegensatz zu diesen für die Querlagensteuerung Klappen. Die Tragflächen sind unter Benutzung eines Holmes dreiteilig ausgeführt. Die Flügelnase ist in der bekannten Weise durch Sperrholzbeplankung zu einer torsionsfesten Röhre ausgebildet. Der Sperrholzrumpf hat ovalen Querschnitt und läuft in eine wagerechte Schneide aus.
Wie beim Greif sind zwrei hintereinander liegende Rollbälle als Start- und Landungsgestcll verwendet. Die Querruder sind auffallend schmal und lang ausgebildet. Höhen- und Seitenruder sind rechteckig ohne Leitflächen ausgeführt.
Folgende Daten sind bekannt: Spannweite 15 m, Längeinsgesamt 5,26 m, Flächeninhalt 15 qm, Flächenbelastung9,7 kg/qm. Die Gewichte werden wie folgt angegeben: Rumpf 25,5 kg, Mittelflügel 20 kg, Endflügel je 12,5 kg, Höhenruder 3,4 kg, Seitenruder 1,1 kg, Gesamtgewicht 75 kg. Besonders bemerkenswert ist die ermittelte Sinkgeschwindigkeit von nur 0,447 m/s und der Gleitwinke) mit 28,8.
Zum Rhön-Wettbewerb 1923 war das Flugzeug noch nicht fertiggestellt. Im Segelflug-Wettbewerb Rositten 1924 gelang unter Führung von Koch ein Flug von 30 min über einem verhältnismäßig schmalen Dünenstück.